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Hilde Brumof

(geb. 28. Juli 1902 in München, gest. 22. September 1969 in Berlin)

Hilde Hedwig Eugenia Pariser nimmt nach der Urgroßmutter mütterlicherseits den Künstlernamen Hilde Brumof an. Ihre Schwester ist die Kostümbildnerin, Buchillustratorin und Lyrikerin Agnes-Therese Brumof. Hilde Brumofs künstlerischer Werdegang beginnt 1919 im Petz-Kainer-Ballett, in dem sie auch als Solotänzerin auftritt. Weitere Engagement folgen von 1921 bis 1925 in Königsberg, von 1925 bis 1928 als Solotänzerin in Dresden, von 1928 bis 1929 als Tanzregisseurin an den Vereinigten Städtischen Theatern Kiel und von 1929 bis 1932 als Ballettmeisterin in Kassel. Sie arbeitet auch als Tänzerin und Ballettmeisterin beim Film. 1933 erhält sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft Berufsverbot und wird als „nichtarisch“ aus der Reichstheaterkammer und der Reichsfilmkammer ausgeschlossen. In Berlin soll sie eine eigene Tanzgruppe gegründet haben. Von 1933 bis 1935 arbeitet sie in Italien. 1935 kehrt sie nach Berlin zur Pflege der kranken Mutter zurück. Ab 1936 ist sie in England engagiert. Im November 1938 emigriert sie endgültig nach England und wird 1947 britische Staatsbürgerin. In den 1960er Jahren kehrt sie nach Deutschland zurück. Sie stirbt in Berlin.

Quellen:
Soll man es wagen? Briefwechsel zwischen Rainer Maria Rilke und Agnes Therese Brumof 1918-1926, hrsg. von Archim Aurnhammer und Hans-Jochen Schiewer, Schwabe Verlag, 2022, Anhang, Register und Biogramme: Hilde Brumof.

Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933-1945. Biographisches Lexikon der Theaterkünstler, hrsg. von Frithjof Trapp u. a., München 1999