Der herausragende Förderer moderner Kunst, insbesondere des modernen Theaters und Balletts im 20. Jahrhundert, René Blum, kommt am 13. März 1878 in Paris zur Welt.
Dort wird er als Kunstkritiker arbeiten, Werke junger Dramatiker veröffentlichen und die Literaturzeitschrift „Gil Blas“ herausgeben. Marcel Proust unterstützt er, einen Verleger für den ersten Band seines Roman-Zyklus‘ „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ zu finden.
Im Ersten Weltkrieg ist er Dolmetscher für eine britische Division. 1924 wird er Direktor des Theaters in Monte Carlo. Hier gründet René Blum 1932 die Ballets Russes de Monte Carlo, ab 1938 Ballets de Monte Carlo. Er engagiert die Choreograf*innen George Balanchine, Leonide Massine, Michail Fokine und Bronislava Nijinska. Mit dem Ballett-Ensemble unternimmt er ausgedehnte internationale Tourneen. Die Compagnie hält sich von 1938 an zu langfristigen Gastspielen in den USA auf. Anstatt mit der Compagnie in die USA zu reisen, fährt René Blum 1940 nach Paris, um seinen Sohn Claude-René und seinen älteren Bruder Léon, den vormals ersten sozialistischen Premierminister Frankreichs, zu unterstützen.
Am 12. Dezember 1941 wird er verhaftet und kommt in die Lager in Beaune-la-Rolande und Drancy, von wo er am 23. September 1942 nach Auschwitz deportiert, gefoltert und ermordet wird.
Ralf Stabel