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Erna Mosson

Fachschaft Tanz, Fachgruppe 2
An den Herrn Präsidenten der Reichstheaterkammer
im Hause
Berlin, den 9. Juni 1938
Betr.: Entjudung
Zum Schreiben vom 16.5.1938 gebe ich Ihnen nachstehend die ausgeschlossenen Juden aus der Fachschaft Tanz, Fachgruppe 2 bekannt:

Mitgl.Nr    Zuname    Vorname    Wohnort     Grad der Verjudung
(…)
317    Mosson    Erna        Berlin        Volljüdin
(…)

Heil Hitler!
gez. Burger
Leiter der Fachschaft Tanz

Quelle: BDC. RKK: 0002/03
Abschrift des Dokuments in: Lilian Karina, Marion Kant: Tanz unterm Hakenkreuz, Eine Dokumentation, Henschel Verlag, Berlin 1996, S. 293f.

BDC: Berlin Document Center im Bundesarchiv Berlin
RKK: Reichskulturkammer

Im Gedenkbuch des Bundesarchivs, in dem die „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland“ verzeichnet sind, existiert folgender Eintrag:

Brann, Erna
geb. Mosson
geboren am 05. Oktober 1894
in Berlin/Stadt Berlin
wohnhaft in Berlin (Wilmersdorf) und in Berlin (Schöneberg)
DEPORTATION
ab Berlin
27. November 1941, Riga
TODESDATUM 30. November 1941
TODESORT Riga-Rumbula

Es ist davon auszugehen, dass dieser Eintrag die Berliner Tänzerin Erna Mosson betrifft.
In der Prager Straße 3 in Berlin-Wilmersdorf erinnert heute ein am 24.11.2018 verlegter Stolperstein an das Schicksal von Erna Mosson. Auf ihm ist auch die Todesart vermerkt: MASSENERSCHIESSUNG.