Ilse Loesch wurde am 3. April 1909 in Breslau geboren. Mit siebzehn Jahren nahm sie eine zweijährige Ausbildung bei der Mensendieck-Schülerin Toni Homagk zur Gymnastiklehrerin auf. Sie verließ diese Schule nach dem ersten Trimester, um bei Rudolf von Laban an dessen Choreographischen Institut in Würzburg vom Januar 1927 bis zum April 1928 weiter zu studieren. Dort erhielt sie eine Ausbildung zur Choreologin. Anschließend arbeitete sie unter anderem in den „Berliner Bewegungschören Laban“, beim Kunstverein in Libau (Lettland), in der Laban-Tanzgruppe von Annemarie Dunkel und Edgar Frank in Berlin und an den Bewegungschören von Jenny Gertz in Halle.
Gemeinsam mit Jenny Gertz emigrierte sie 1933 in die ČSR. 1938 ging sie nach Bulgarien.
Nach dem Krieg und der Rückkehr nach Deutschland unterrichtete sie von 1948 bis 1953 am Deutschen Theaterinstitut in Weimar und anschließend bis 1963 an der aus den Theaterinstitut hervorgegangenen Theaterhochschule in Leipzig. Sie war am Maxim-Gorki-Theater in Berlin als Bewegungsmeisterin für Schauspiel engagiert und hatte eine nominelle Stelle an der Deutschen Staatsoper in Berlin. Seit ihrer "Berentung" arbeitete sie freischaffend an Projekten mit wie z. B. am Forschungsprogramm "Komplexe künstlerische und ästhetische Erziehung vom Kindergarten bis zur Schule" des Instituts für Lehrerbildung unter der Leitung von Prof. Knepler und Dr. Werner. Ilse Loesch lebte bis zu ihrem Tod 27. Mai 2011 in Berlin-Friedrichshain. Ilse Loesch schrieb mehrere Bücher. Darunter „Mit Leib und Seele – Erlebte Vergangenheit des Ausdruckstanzes“.
Der Nachlass von Ilse Loesch befindet sich im Tanzarchiv Leipzig e. V.
Quelle: Ralf Stabel „Betrachtungen zur Tanzwissenschaft in der DDR anhand von Modellfällen tanzorientierter theoretischer Tätigkeiten von Eberhard Rebling, Ilse Loesch und Bernd Köllinger.“, Leipzig 1991