Im Begleitbuch der Ausstellung „Der absolute Tanz, Tänzerinnen der Weimarer Republik“ im Jahr 2021 im Georg-Kolbe-Museum in Berlin heißt es:
„Mit dem modernen Tanz entfaltete sich auch die Tanzfotografie als neue Ausdrucksform des jungen Mediums. In allen Metropolen des Tanzes spezialisierten sich fotografische Ateliers auf diese Kunst: FRANZ XAVER SETZER, MADAME D’ORA, TRUDE FLEISCHMANN und GRETE KOLLINER in Wien, FRANZ GRAINER und HANNS HOLDT in München, SELMA GENTHE in Leipzig, NINI und CARRY HESS in Frankfurt, HUGO ERFURTH, URSULA RICHTER und CHARLOT TE RUDOLPH in Dresden, SUSE BYK und HANS ROBERTSON (vormals Lili Baruch) und ZANDER & LABISCH in Berlin.“
Viele der hier Genannten werden von der nationalsozialistischen Gesetzgebung betroffen sein. So auch Siegmund Labisch. Gemeinsam mit dem Ingenieur und Fotografen Albert Zander hatte er 1895 u. a. die Agentur „Zander & Labisch Illustrations-Photographen“ in Berlin gegründet und damit die erste Agentur, die sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Pressefotografien spezialisierte.
Siegmund Labisch war ab 1938 nicht mehr im amtlichen Einwohnerverzeichnis aufgeführt, die oben genannte Agentur wurde 1939 aus dem Handelsregister gestrichen.
Im Gedenkbuch des Bundesarchivs, in dem die „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland“ verzeichnet sind, existiert folgender Eintrag:
Labisch, Siegmund
geboren am 30. Juli 1863
in Samter (poln. Szamotuly)/Posen
wohnhaft in Berlin (Schöneberg)
DEPORTATION
ab Berlin
14. September 1942, Theresienstadt, Ghetto
TODESDATUM
07. Dezember 1942
TODESORT
Theresienstadt, Ghetto
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Siegmund_Labisch
Der absolute Tanz, Tänzerinnen der Weimarer Republik, Hrsg.: Julia Wallner, 2021