(geb. 14. April 1901 in Gießen, gest. 6 Juli 1970 in Alkmaar, Niederlande)
Das künstlerische Schaffen von Hein Heckroth ist sehr vielgestaltig und umfangreich, sein Leben voller Veränderungen. Hier kann nur kurz auf seine Beziehung zum Tanz und die wechselvolle Zeit von Nationalsozialismus und Krieg eingegangen werden.
Hein Heckroth war Maler, Bühnenbildner und Film-Designer. Seine erste Ausstattung für Tanz schuf er für das „Persische Ballett“ der Oper „Enzio“ bei den Internationalen Festspielen für Musik in Donaueschingen in den 1920er Jahren. In Essen stattete er 1927 das Ballett „Les petits rien“ aus. 1932 arbeitet er mit Kurt Jooss am Ballett „Der grüne Tisch“ zusammen, das beim Concours International du Ballet, ausgeführt im Pariser Théâtre Champs Elysées, den 1. Preis erringt.
Seit 1924 ist er mit Frieda Diana Maier verheiratet. Um eine Professur für Bühnenbild in Dresden zu erhalten, soll er sich – unmittelbar zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland – von seiner jüdischen Frau trennen. Er tut dies nicht, geht mit den Ballets Jooss auf Tournee und emigriert mit seiner Frau nach Paris und anschließend nach London. Als feindlicher Ausländer wird er 1940 von England aus in Australien interniert.
Nach dem Krieg arbeitete Hein Heckroth verstärkt für den Film. Für „Die roten Schuhe“ erhielt er 1949 den Oscar in der Kategorie „Best Art Direction (Color)“. 1999 wählte Das British Film Institute diesen Film auf Platz 9 zu den besten britischen Filmen aller Zeiten.
1950 und 1951 erarbeitete er Entwürfen für den Ballettfilm „Hoffmanns Erzählungen“, der ihm zwei Oscar-Nominierungen in den Kategorien „Best Art Direction (Color)“ und „Best Costume Design“ einbrachte.
1956 kehrt er nach Deutschland zurück, arbeitet für Theater, aber auch international für den Film. 1965 arbeitet er mit Alfred Hitchcock an „Der zerrissene Vorhang“ (1966). Es wird vermutet, dass der Umstand, dass die Handlung dieses Spionage-Films bei einer Ballettaufführung ihren Höhepunkt erreicht, den Ausschlag für seine Mitarbeit gegeben hat.
Quellen: https://www.hein-heckroth-ges.de/biografie
https://de.wikipedia.org/wiki/Hein_Heckroth