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Eugenia Eduardowa

Eugenia Eduardowa und Joseph Lewitan stammen aus St. Petersburg. Eugenia Eduardowa wird dort am 6. Januar 1882 geboren und Joseph Lewitan kommt 1. April 1894 zur Welt. Sein zweiter, also der Vatersname, ist Dawidowitsch. Ihre Ausbildung zur Tänzerin absolviert Eugenia Eduardowa an der kaiserlichen Ballettschule, nach dem Abschluss tanzt sie im Mariinsky-Theater. Joseph Lewitan studiert in seiner Heimatstadt Jura und arbeitet nach der Oktoberrevolution im Bereich Volksbildung in Russland.
1920 verlassen beide ihre russische Heimat und gehen nach Berlin. Sie gründet 1920 in Berlin eine überaus erfolgreiche Ballettschule. Zu ihren bekanntesten Schülerinnen und Schülern zählen Lula von Sachnowski, Natascha Trofimowa, Alexander von Swaine, Marcel Luipart und Gustav Blank. Joseph Lewitan managed ihre Schule und gründet 1927 die Zeitschrift „Der Tanz“. Mit dem Untertitel „Monatsschrift für Tanzkultur“ ist sie die erste Tanzfachzeitschrift in Deutschland, die sich der gesamten Vielfalt dieser Kunst widmet.
1933 wird er wegen seiner jüdischen Herkunft aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und kann dadurch seine Zeitschrift nicht weiter führen. 1935 emigriert Joseph Lewitan nach Paris. Eugenia Eduardowa wird ihm wenig später folgen. Nach dem Krieg kehren beide nicht nach Deutschland zurück, sondern entscheiden sich, 1947 nach New York zu gehen, wo er bei den Vereinten Nationen arbeitet. Ein Neubeginn als Ballettpädagogin gelingt Eugenia Eduardowa nicht. Sie stirbt am 10. Dezember 1960 in New York, Joseph Lewitan am 9. April 1976 während eines Aufenthaltes in Paris.

Ralf Stabel