Ruth Abramowitsch (1907-1974) war eine deutsch-polnische Tänzerin und Pädagogin, die später in Kanada auch unter dem Künstlernamen auch Ruth Sorel auftrat. In Halle (Saale) geboren, studierte bei Mary Wigman und wurde Tänzerin in der Wigman-Gruppe. Es folgte 1926 ein Engagement in Essen und von 1927 bis 1933 eines als Solistin an der Städtischen Oper Berlin antrat, wo sie als dramatische Tänzerin ihren größten Erfolg als Frau des Potiphar in Lizzi Maudriks „Josephslegende“ gehabt haben soll. Sie tanzte in der Spielzeit 1931/32 auch an der Volksbühne in Berlin in Choreografien von Lizzie Maudrik und Margarete Wallmann. Gemeinsam mit ihrem Tanz-Partner Georg Groke unternahm sie als Tanzpaar „Groke-Abramowitsch“ Tourneen.
Ruth Abramowitsch war Mitglieder der KPD. 1933 emigrierte sie nach Polen und unternahm von dort aus mit Georgt Groke Tourneen nach Palästina und in die USA. 1939 ging sie ins Exil nach Südamerika. Sie floh gemeinsam mit ihrem Mann, dem polnischen Schriftsteller Michal Choromański über Italien, Frankreich und England nach Brasilien. Von 1943 bis 1947 tanzte sie in Kanada und gründete in Montreal die Compagnie „Les Ballets Ruth Sorel“, die auch unter dem Namen „Ruth Sorel Modern Dance Group“ bekannt ist. Sie war Mitbegründerin des Canadien Ballet Festival.
In den fünfziger Jahren kehrte nach Warschau zurück, wo sie bis zu ihrem Tod am 1. April 1974 in Warschau als Pädagogin tätig war.
Ralf Stabel
Quellen: Eintrag in Internation Biographical Dictionary of Central Eurpoean Emigrés 1933-1945, K G Saur 1983, Eintrag in Reclams Ballett Lexikon von Horst Koegler und Helmut Günther, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1984
Zu Ruth Abramowitsch gibt es einen Wikipedia-Eintrag.