Die Tänzerin und Bildhauerin Oda Schottmüller kommt am 9. Februar 1905 in Posen zur Welt. Nach dem frühen Tod des Vaters zieht sie zur Tante nach Berlin und entschließt sich, sowohl eine Tanzausbildung an der Schule von Berthe Trümpy und Vera Skoronel als auch ein Studium der Bildhauerei bei Milly Steger im Verein der Berliner Künstlerinnen zu beginnen. Ab 1931 studiert sie an der privaten Kunstschule von Johannes Itten weiter. Sie entwirft expressive Masken und Kostüme. Gemeinsam mit Friede Lohmann debütiert sie 1934 im Theater am Kurfürstendamm. Die Tänze, die sie in der Zeit zeigt, tragen Titel wie „Seltsame Stunde“ und „Verhängnis“, Henker“ und „Der Gehenkte“. Neben ihrer Tätigkeit als Tänzerin wird sie als Bildhauerin mit Ausstellungen von Porträt-Büsten und Tanzmasken in Berlin bekannt.
Sie lernt den Bildhauer Kurt Schumacher kennen, der sie in die Widerstandsgruppe um Harro Schulze-Boysen einführt. Von der Gestapo erhält diese Gruppe den Namen „Rote Kapelle“. Zusammen mit anderen Mitgliedern der Widerstandsgruppe wird sie am 16. September 1942 verhaftet und wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt. Am 5. August 1943 wird sie um 19:18 Uhr im Strafgefängnis Plötzensee enthauptet. Ein Grab gibt es nicht. In der Berliner Reichsstraße 106 erinnert heute ein Stolperstein an sie.
Ralf Stabel