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Eberhard Rebling

Lin Jaldati wird am 13. Dezember 1912 als Rebekka Brilleslijper in Amsterdam in einer jüdischen Familie geboren. Als Jugendliche beginnt sie mit dem Gesangs- und Tanzunterricht, ab 1930 tritt sie als Künstlerin auf. 1936 wird sie Mitglied der kommunistischen Partei. Im Jahr darauf lernt sie den am 4. Dezember 1911 in Berlin geborenen, aus Deutschland emigrierten Pianisten und Musikwissenschaftler Eberhard Rebling kennen. Auch er ist Kommunist. Fortan gestalten beide Programme mit jiddischen Liedern und Tänzen. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in den Niederlanden gehen beide in den Widerstand und in den Untergrund. 1944 wird Lin Jaldati in die Konzentrationslager Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen deportiert. Ihr Mann wird verhaftet, kann sich aber durch Flucht retten und wird in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
1952 siedeln beide mit ihren Kindern in die DDR nach Berlin über. Lin Jaldati und Eberhard Rebling sind an der Initiierung der Diskussion um den modernen Tanz und die Tanzausbildung in der DDR maßgeblich beteiligt. In den kommenden Jahrzehnten werden sie von Berlin aus mit ihren Programmen weltweit auftreten. Eberhard Rebling wird Hochschullehrer, Rektor der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und Autor tanzhistorischer Bücher.
Lin Jaldati stirbt am 31. August 1988, Eberhard Rebling am 2. August 2008. Ihr Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.

Ralf Stabel