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Ilse Laredo

Die Tänzerin Ilse Laredo wurde als Ilse Mandelbaum am 31. Oktober 1906 in Schweinfurt geboren. Sie ist als „Beitragende“ für Mary Wigman und ihre Tanzgruppe im Verzeichnis des Fachinformationsdienstes für Darstellende Kunst vermerkt und soll nach Angaben des Deutschen Tanzarchivs Köln mit dem Komponisten und Korrepetitor Ulrich Keßler zusammengearbeitet haben. Bis 1933 war sie an der Städtischen Oper Berlin engagiert. 1933 wurde ihr wegen ihrer jüdischen Herkunft nach dem „Gesetz zu Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ gekündigt. Für die Zeit danach sind Auftritte als Tänzerin beim Jüdischen Kulturbund Berlin bekannt.

Die Eltern, Dr. Samuel Mandelbaum und seine zweite Ehefrau Betty, gehen 1938 nach Berlin. Von dort gelingt ihnen die Flucht über China und Chile in die USA, wo der Vater bis ins hohe Alter in New York als Arzt praktiziert. Dr. Mandelbaum stirbt 1968 mit 92 Jahren in New York.

Nach Angaben des „AJR journal“ der Association of Jewish Refugees lebt Ilse Laredo später – wie ihr Bruder Kurt, der 1933 emigrierte – in London, wo sie 1990 stirbt.

Weiteres zu Leben und Wirken von Ilse Laredo muss noch erforscht werden.

Quellen:
Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933-1945. Biographisches Lexikon der Theaterkünstler, hrsg. von Frithjof Trapp u. a., München 1999
AJR-Journal, Volume 1, No. 8, August 2001
Korrespondenz zwischen Gabriele Fleckenstein, Frankfurt am Main, und Ralf Stabel, Berlin, im Jahr 2022 zur Geschichte der Familie Mandelbaum.