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Charlotte Franke-Neville

Fachschaft Tanz, Fachgruppe 2
An den Herrn Präsidenten der Reichstheaterkammer
im Hause
Berlin, den 9. Juni 1938
Betr.: Entjudung
Zum Schreiben vom 16.5.1938 gebe ich Ihnen nachstehend die ausgeschlossenen Juden aus der Fachschaft Tanz, Fachgruppe 2 bekannt:

Mitgl. Nr    Zuname        Vorname    Wohnort     Grad der Verjudung
(…)

1499        Franke-Neville    Charlotte    Hildesheim    Volljüdin
(…)

Heil Hitler!
gez. Burger
Leiter der Fachschaft Tanz

Quelle: BDC. RKK: 0002/03
Abschrift des Dokuments in: Lilian Karina, Marion Kant: Tanz unterm Hakenkreuz, Eine Dokumentation, Henschel Verlag, Berlin 1996, S. 293
BDC: Berlin Document Center im Bundesarchiv Berlin
RKK: Reichskulturkammer

Im Gedenkbuch des Bundesarchivs, in dem die „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland“ verzeichnet sind, existiert folgender Eintrag:

Franke, Liselotte Elisabeth Charlotte Elise
geb. Frankfurter
geboren am 12. Februar 1907
in Nürnberg/Bayern
wohnhaft in München

INTERNIERUNG/INHAFTIERUNG
15. April 1943 – 16. April 1943,
Innsbruck, Polizeigefängnis

DEPORTATION
ab Innsbruck
16. April 1943, Auschwitz, Konzentrations- und Vernichtungslager

Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Eintrag die Tänzerin Charlotte Franke-Neville betrifft.