(23. Juni 1904 in Bonn, gest. 9. März 1967 in New York City)
Nach dem Studium in Leipzig, Köln und Berlin begann Friedrich Cohen seine Karriere als Regisseur und Dirigent am Stadttheater in Münster. Zusammen mit dem dort tätigen Choreographen Kurt Jooss ging er, nach einer kurzen Anstellung als Oberspielleiter der Würzburger Oper, 1928 an die Folkwang-Schule in Essen. 1930 studierte er mit Jooss und dessen Tänzern in Bayreuth die Venusberg-Tanzszene im Tannhäuser ein. 1932 komponierte er die Musik zur Choreographie "Der Grüne Tisch", die dem Duo Jooss/Cohen einen Welterfolg einbrachte. Im März 1933 wurde Friedrich Cohen, mittlerweile Oberspielleiter der Städtischen Bühnen in Essen, als Jude entlassen. Er floh zusammen mit Jooss und dessen Tanzkompanie noch im gleichen Jahr nach Holland und 1934 weiter ins Exil nach England. Während einer USA Tournee der Tanzgruppe 1939/40 begann der Zweite Weltkrieg und machte die Rückkehr nach Europa unmöglich: Wegen seiner deutschen Staatsbürgerschaft wurde Cohen die Einreise nach England verwehrt. Er blieb in den USA und arbeitete in den folgenden Jahren als Lehrer am Black Mountain College und am Berkshire Music Center. Erst 1946 gelang es ihm, wieder eine feste Stelle an der Juilliard School of Music in New York zu erlangen. Dort wirkte er als Lehrer und Regisseur und später als Leiter der Opernabteilung. Am 9. März 1967 ist Friedrich Cohen in New York gestorben.
Text der Gedenktafel „Voices enmudecidas“ für Fritz Cohen in Bayreuth